Von Annett Meiritz und Fabian Reinbold, Offenbach
REUTERS
Pirat bei der Abstimmung: Andere Debatten- und Streitkultur
Drogen sollen legalisiert werden, weg mit der Kirchensteuer, her mit privaten Spenden! Die Piraten haben bei ihrem bislang größten Parteitag versucht, ihr Profil zu schärfen – zumindest die Parteispitze ist mit dem Ergebnis zufrieden.
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Die Piraten kennen viele Wege, Lob oder Verachten zu zeigen: Einfach nur Stimmkarten heben – damit ist es auf dem Bundesparteitag in Offenbach nicht getan. Einige Mitglieder haben Herzsymbole auf Din-A-4-Blätter gemalt, die sie bei Zustimmung für einen Redner in die Luft halten.
Andere haben die Bildschirme ihrer Laptops zur Symbolfläche umfunktioniert. Vom MacBook eines Piraten leuchtet ein “WTF” (“what the fuck”) in Übergröße. Statt “Buh” zu rufen, hält er es regelmäßig in die Höhe. Dazwischengebrüllt wird sowieso immer. Bei jedem Thema.
Beim Bundesparteitag der Piraten in Offenbach kann man viel über Debatten- und Streitkultur der Piraten lernen. Weil sie kein Delegiertenprinzip haben, kann praktisch jeder ans Mikrofon für die Redner treten. Gefühlt jeder tut es auch. Die Wortbeiträge sind auf eine Minute begrenzt – anders wäre die Fülle an Rednern nicht zu bewältigen.